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JOSEF LAWITSCHKA <<Lebensgeschichte eines Fröllersdorfers >>
 
Diese Gedichte habe ich für meine Nachkommen und für
die Nachwelt geschrieben. Um ihnen einen Überblick über
unser Dorfleben, Vertreibung und Neuanfang in der Fremde
aufzuzeigen.
 
(1) Alles hat man uns genommen
 
Was haben wir Fröllersdorfer getrieben
Daß sie uns alle aus dem Dorf vertrieben
Und das ganze Vermögen konfiszierten
Dabei mußten wir uns ruhig verhalten
Die Wäsche am Leib durften wir behalten.
 
Wenn ich in meine liebe alte Heimat gehe
und durch die zerstörten Gassen ziehe
Von neuem bei meinem Geburtshaus stehe
Mich dann auf den Ortsfriedhof begebe
Und von der Weite die alte Kirche sehe.
 
Jetzt brauchen wir niemanden mehr fragen
Schön, daß wir beide uns wieder vertragen
Von neuem unseren Kirtag im Dorf verbringen
Mit unseren Mädchen die alten Lieder singen
Die am Abend für ein Jahr wieder verklingen.
 
Und auf das nächste Jahr wir sehr viel hoffen,
um uns bei bester Gesundheit wieder zu treffen.
Denn Fröllersdorf steht von Neuem für uns offen
Leider wird unser Kreis jährlich immer kleiner
Und von unseren Nachkommen kommt keiner.
 
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