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GEDICHTE |
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(3)
ERINNERUNGEN AN DIE HEIMAT FRÖLLERSDORF |
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Was haben
wir Böses getrieben |
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Daß
sie uns alle vertrieben |
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Aus unseren
schönen Orten |
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Wo wir
Jahrhunderte wohnten. |
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Alles haben
sie uns genommen |
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Nichts
haben wir dafür bekommen |
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Alles mußten
wir ihnen lassen |
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So mußten
wir das Dorf verlassen. |
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Nur die
Toten sind geblieben |
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Aber auch
nicht ganz in Frieden |
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Weil man
ihnen die Grabstätte |
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Mit samt
ihren Kreuzen zerstörte. |
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In fremde
Länder sind wir gekommen |
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Als Tagelöhner
haben wir begonnen |
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Anderes
konnten wir nicht werden |
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Weil wir
damals staatenlos wurden. |
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Als wir
die Staatsbürgerschaft bekamen |
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Konnten
wir uns frei bewegen |
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Hier hatte
keiner etwas dagegen |
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Das war
für uns ein großer Segen. |
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Da wir
Südmährer gerne bauten |
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Konnten
wir uns auch behaupten |
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Und es
auch selbst zu etwas bringen |
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Um das
Alter im Eigenen zu verbringen. |
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Jahrelang
mußten wir darauf warten |
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Bis sie
sich uns selbst offenbarten |
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Aber in
unsere Häuser nicht konnten |
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Weil schon
anderer darin wohnten. |
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Vieles
hatte man uns schon zerstört |
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Daß
man nicht wußte wem was gehört |
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Auch alles
sehr stark verschlampte |
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Daß
es der Besitzer kaum erkannte. |
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Jetzt renovieren
wir mit unseren Leuten |
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Den Rest
der verfallenen Kulturstätten |
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Und die
ungepflegten Gräber unserer Ahnen |
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Auch die
Inschriften an den Rafeln. |
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Trotzdem
sind wir nur Fremde |
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In unserem
ehemaligen Lande |
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So bleiben
wir fürs ganze Leben |
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Dort wohin
sie uns vertrieben. |
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